Wasserstoff ist der Antrieb der Zukunft – und OWL ist schon jetzt dabei. Das Projekt HyDrive OWL vom Kreis Lippe in Kooperation mit der Stadt Bielefeld und dem Kreis Minden Lübbecke sucht nach regenerativen Energiequellen für eine regionale Wasserstoffproduktion. Fachleute vom Fraunhofer ISE, die das Projekt wissenschaftlich begleiten, haben aktuell bei Begehungen von verschiedenen Standorten in der Region Potenziale beurteilt. „Der Kreis Minden-Lübbecke ist hervorragend geeignet für den Aufbau einer Wasserstoff-Infrastruktur“, sagt Landrätin Anna Katharina Bölling. „Diese ist entscheidend, da die Nutzung von Wasserstoff zukünftig, neben der Elektromobilität, einen wichtigen Beitrag beim Aufbau eines klimafreundlichen Verkehrssystems spielen wird.“
Alle Projektpartner untersuchen zurzeit vor Ort mögliche Standorte im Kreis Lippe, in Bielefeld und Minden-Lübbecke, wie die Müllverbrennungsanlage der Stadtwerke Bielefeld oder das Heizkraftwerk der KAVG in Minden. Jede Anlage wird nach individuellen und allgemeinen Aspekten bewertet. „Wir suchen die Stärken jedes einzelnen Ortes“, erklärt Gerd Sander-Nather, der das Projekt im Umweltamt des Kreises Minden-Lübbecke leitet. „Für die Produktion, Speicherung oder Verteilung des Wasserstoffs kommen bei uns beispielsweise das Heizkraftwerk Minden, die Pohlsche Heide oder auch das Kraftwerk Heyden in Betracht.“
Die gesammelten Ergebnisse fließen in ein Feinkonzept ein, das das Fraunhofer ISE erstellt. Die Begehungen sind ein Teil der Gesamtbetrachtung. Ein interdisziplinäres Team aus Ingenieuren, Wirtschaftsingenieuren und Sozialwissenschaftlern des Fraunhofer bewerten und identifizieren bis Ende des Jahres potenzielle Standorte für die Erzeugung von Wasserstoff und die Errichtung von Wasserstofftankstellen.