Potenzielle Wasserstofferzeuger im Kreis Lippe

Um die identifizierten potenziellen Erzeugungsstandorte auf ihre Wirtschaftlichkeit sowie technische Umsetzbarkeit zu untersuchen. Hat sich ein Experten-Team bestehend aus Nikolas Knetsch (Fraunhofer ISE), Markus Biller (Billler Engineering) und Dennis Hetmann (Kreis Lippe) auf den Weg nach Dörentrup (Abfallbeseitigungsgesellschaft Lippe GmbH) und Horn-Bad Meinberg (B+T Group) gemacht, um sich ein Bild von den Gegebenheiten vor Ort zu machen.

Die Abfallbeseitigungs GmbH (ABG) in Dörentrup bietet etwa verschiedene Voraussetzungen für eine effiziente Erzeugungsinfrastruktur. Das dortige Blockheizkraftwerk wird mit anfallendem Biogas aus Bioabfällen betrieben und erzeugt durchschnittlich 6,5 Millionen Kilowattstunden Strom. Die PV-Module auf der abgedeckten Deponie Dörentrup liefern zusätzlich etwa 4,5 Millionen Kilowattstunden. Die im direkten Umfeld stehenden Windenergieanlagen würden eine kontinuierliche Stromerzeugung absichern. „Bei der Begehung schätzen die Experten ein, inwieweit die Produktionskapazitäten genügen. Zudem wollen wir klären, ob und wie wir die Wind-, Sonnen- und abfallbasierte Energieerzeugung vernetzen können“, erklärt Dennis Hetmann, Mobilitätsmanager beim Kreis Lippe.

Die Energiezentrale mit dem Biomassekraftwerk hat die B+T Horn Energie GmbH zum 01.01.2020 von der GHP Glunz Holzwerkstoffproduktions GmbH übernommen, mit dem Ziel, diesen Standort langfristig weiter zu betreiben und zu entwickeln. Zudem möchte der Betreiber interessierten Unternehmen ermöglichen, sich nach erfolgter Altlastensanierung auf dem ehemaligen Gelände der Firma Hornitex anzusiedeln und sich aus einer Hand mit Strom, Wärme und gegebenenfalls auch Wasserstoff versorgen zu lassen.

Das Kraftwerk hat eine Leistung von etwa 102 MWtherm. Dem Kraftwerk ist ein vollwertiger Altholz-Aufbereitungsplatz und Lagerflächen vorgeschaltet. Durch die thermische Verwertung von unterschiedlichen Biomassen wird auch zukünftig die gesamte erzeugte Energie (Dampf/Strom) CO2-neutral hergestellt. Der gesamte Standort wird sukzessive modernisiert und durch eine Vergrößerung des Luftkondensators und den Bau von zwei Trocknungsanlagen soll der Standort für die Zukunft gerüstet werden.

Neben Lippe untersuchen die Partner Standorte in Bielefeld und Minden-Lübbecke, wie die Müllverbrennungsanlage der Stadtwerke oder das Kraftwerk in Minden. Jede Anlage wird nach individuellen und allgemeinen Aspekten bewertet. „Es geht uns nicht darum, eine Anlage als beste und einzige Lösung zu finden. Vielmehr wollen wir ein Netzwerk für die Produktion schaffen, in dem sich die Produktionsstätten potenziell ergänzen“, so Nikolas Knetsch vom Fraunhofer ISE.

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